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  • Beitrag zuletzt geändert am:5. April 2024

In der heutigen Zeit suchen immer mehr Menschen nach alternativen Ansätzen zur konventionellen Medizin, um ihre Gesundheit zu erhalten oder zu verbessern. Ein wichtiger Ansprechpartner ist dabei der Heilpraktiker bzw. die Heilpraktikerin. (Die Begriffe werden im folgenden Text synonym verwendet, es sind jedes Mal männliche, weibliche und nicht-binäre Anwendende der alternativen Heilkunst angesprochen.) Ich möchte in diesem Artikel einen Überblick darüber geben, welche Rolle Heilpraktikerinnen in der Gesundheitsversorgung spielen.

Was macht ein Heilpraktiker?

Heilpraktiker wird man, wenn man nach einer privaten Ausbildung eine staatliche Prüfung abgelegt und die Erlaubnis erhalten hat, eigenverantwortlich Diagnosen zu stellen und alternative Heilmethoden anzuwenden. Anders als manchmal angenommen wird, kann sich nicht einfach jede Person Heilpraktikerin nennen. Die staatliche Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. In der schriftlichen Prüfung stellen die Anwärter:innen unter Beweis, dass sie das medizinische Wissen haben, Krankheiten zu diagnostizieren und Notfälle zu erkennen sowie und ihre Grenzen und die Gesetzeslage zu kennen. In der mündlichen Prüfung beim Gesundheitsamt des jeweiligen Bundeslandes geht um praktische Untersuchungen und weitere Überprüfung des Fachwissens.

Abgrenzung zur Schulmedizin

Im Gegensatz zur klassischen Schulmedizin, deren Anwendende ein Studium absolviert haben, verfolgen Heilpraktiker einen ganzheitlichen Ansatz zur Behandlung von Krankheiten und Beschwerden. Sie suchen nach den Ursachen von Erkrankungen, statt nur die Symptome zu behandeln. Beide Formen der Medizin – die Schulmedizin sowie die alternative Heilkunde – leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. So ist die Schulmedizin unverzichtbar bei Unfällen, Infektionskrankheiten, Krebserkrankungen und anderen Themen. Der ganzheitliche Ansatz der Heilpraktikerin kann aber bei vielen Beschwerden ergänzend sehr hilfreich sein, wenn es darum geht, zum Beispiel psychosomatische Zusammenhänge zu sehen oder seelische Konflikte mit einzubeziehen.

Es ist noch wichtig zu erwähnen, dass Heilpraktiker im Gegensatz zu Ärztinnen bestimmte Erkrankungen nicht behandeln dürfen. Dazu zählen viele Infektionskrankheiten und alle Erkrankungen, die die Kompetenzen der Heilpraktikerin übersteigen (Stichwort Sorgfaltspflicht).

Faktor Zeit in der Heilpraxis

Eine Heilpraktikerin kann sich deutlich mehr Zeit für die betreuten Patientinnen und Patienten nehmen, als die für Ärzte möglich ist. Außerdem findet die Begleitung oft über einen längeren Zeitraum statt, sodass eine vertrautere Beziehung zwischen Heilpraktiker und Hilfesuchenden aufgebaut werden kann. Dies ermöglicht eine individuelle und auf die Bedürfnisse der Patientin abgestimmte Behandlung und ein gutes Vertrauensverhältnis.

Therapieformen in der Heilpraxis

Viele Menschen denken beim Wort “Heilpraktiker” zuerst an Homöopathie. Tatsächlich wenden viele Kolleginnen und Kollegen homöopathische Mittel in ihren Behandlungen an. Die Tätigkeiten einer Heilpraktikerin umfassen aber sehr viele verschiedene Therapierichtungen. Dabei ist jede Heilpraktikerin auf eine oder mehrere Therapieformen spezialisiert, während sie andere nicht in ihrer Praxis anwendet. Zu den Therapieformen gehören unter anderem:

  • Homöopathie
  • Kinesiologie
  • Chiropraktik
  • Osteopathie
  • Phytotherapie
  • Ernährungstherapie
  • Akupunktur
  • Ausleitungsverfahren
  • Traditionelle chinesische Medizin
  • Aderlass
  • Blutegeltherapie

Die Rolle der Psychotherapie beim Heilpraktiker

Ein wichtiger Bereich der Heilpraktiker-Tätigkeit ist die Psychotherapie. Sie darf nach dem Heilpraktikergesetz angewendet werden von Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern für Psychotherapie. Heilpraktiker mit Weiterbildung in diesem Bereich helfen Menschen bei der Bewältigung von psychischen Problemen und unterstützen sie auf dem Weg zu seelischer Gesundheit. Es geht darum, emotionale Blockaden zu lösen, negative Denkmuster oder Glaubenssätze zu überwinden und zu einem psychischen Gleichgewicht zurückzufinden.

Behandlungsformen für die Psychotherapie beim Heilpraktiker sind unter anderem:

  • Gesprächstherapie
  • Kinesiologie
  • Hypnose
  • Aufstellungsarbeit
  • Arbeit mit dem inneren Kind
  • Lösungsorientierte Kurszeittherapie
  • Entspannungsverfahren wie Autogenes Training
  • u. v. m.

Heilpraktiker: wichtige Ergänzung zur Schulmedizin

Die Arbeit einer Heilpraktikerin ist eine unverzichtbare Ergänzung zur traditionellen westlichen Medizin und eine wichtige Säule des Gesundheitswesens. Auf der Suche nach einem Heilpraktiker spielen einmal die angebotenen Therapieformen eine Rolle sowie die persönliche Beziehung bzw. das Vertrauensverhältnis zwischen Heilpraktikerin und Patient.

Wenn Sie auf der Suche nach einer begleitenden Heilpraktikerin für körperliche Beschwerden oder seelische Leiden sind, kontaktieren Sie mich gerne telefonisch oder per E-Mail.